Wetterstation des DWD auf der Zugspitze

Welcher Hobby-Meteologe hat schon das Glück einen Wanderfreund zu haben, der auf dem höchsten Arbeitsplatz Deutschlands seiner Arbeit nachgeht.  Am 23.04.2018 durfte ich Marco bei seiner Arbeit über die Schultern schauen und ich war mächtig beeindruckt.

Sein Schreibtisch liegt sogar zwei Meter höher als der 2.962 Meter hohe Zugspitzgipfel. Dieser gigantische Rundblick über die Alpengipfel. An diesem Tag hatten wir eine Fernsicht von ca. 80 km. Marco kannte fast alle markanten Berge. Viele davon hat er selbst begangen.Leider zieht der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Beobachter nach 118 Jahren von der Zugspitze ab.

Noch 37 Tage dann ist für Marco die letzte Schicht hier Geschichte. Geräte sollen weitgehend die Arbeit auf Deutschlands höchstgelegenem Arbeitsplatz übernehmen.

 

Die Automatisierung schreitet seit Längerem voran. Schon jetzt leiten Thermometer und Luftdruckmesser an den DWD-Wetterstationen ihre Daten digital weiter. Auch die Sonnenscheindauer und die Solarstrahlung werden digital erfasst. Satellitenbilder ergänzen die Beobachtungen. Bis 2021 sollen alle 182 Haupt-Wetterstationen des DWD automatisch laufen.

Die Zugspitze wird trotz Automatisierung nicht ganz ohne Menschen auskommen. Die Wetterbeobachter fahren weiter täglich auf den Berg - allerdings nicht mehr in ihrer bisherigen Funktion, sondern vor allem zur Wartung der Geräte. Geschlossen werden soll die Station nicht - dort oben laufen auch Forschungsprojekte. Die Datenreihen von der Zugspitze zeigen nicht zuletzt den Klimawandel. Seit Beginn der Aufzeichnungen vor 118 Jahren stieg die Temperatur dort im Mittel um 0,8 Grad. Der April 2018 war 5,6 Grad zu warm, gemessen am langjährigen Mittel.